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Plädoyer für 3D Plastik

Die Wasserbärenwelten im Internet nehmen an Komplexität zu, sind auch für uns nicht mehr völlig überschaubar. Folgendes Ergebnis unserer jüngsten Recherche möchten wir Ihnen unbedingt zeigen:


[ Ebay Wasserbärenfigur ]

Aktuelles Ebay Angebot 191140643785 des Verkäufers Jubei88 aus Hongkong (Stand: April 2014) "RARE Kaiyodo Takara Microbe Tardigrade Waterbear Moss Piglet Secret SP Figure"

[ Ebay Wasserbärenfigur ]

Aktuelles Ebay Angebot 191140643785, vom Verkäufer beigefügtes Foto.


Warum wir es hier zeigen? Ganz einfach, weil wir es faszinierend finden, wie hier jemand die Transparenz der Tardigraden in ein greifbares Objekt umsetzt und das Ergebnis zu einem akzeptablen Preis unter die Leute bringt.

Klar könnte man immer noch daran herumnörgeln. So sind zum Beispiel die messerscharfen Krallen von Hypsibius dujardini - und darum handelt es sich laut der Beschriftung auf dem mit angebotenen Sockel - in transparentem Kunststoff schlichtweg nicht darstellbar. Wirklich beeindruckend finden wir jedoch die räumliche Gesamtwirkung sowie die Wiedergabe des grünen Magen-Darm-Traktes und des Hirns.

Im lichtmikroskopischen Standbild würden wir diese wunderbare räumliche Transparenz sicherlich nie so hinbekommen (auch nicht mit moderneren technischen Mitteln wie Computer-Tiefenschärfeverbesserung), ganz zu schweigen von der Tatsache, daß ein digitales Bild taktil naturgemäß nur wenig ergiebig ist.

Im rasterelektronenmikroskopischen Bild erscheinen die Bärtierchen zwar eindrucksvoll räumlich, teils jedoch geradezu erschreckend, fernab jeglicher Realität. Wer selbst auch nur einmal ein Bärtierchen im Lichtmikroskop betrachtet hat, wird den grauen Schrumpfsäcken des rasterelektronen-mikroskopischen Bildes kaum mehr etwas abgewinnen können: Die wunderbare Transparenz ist weg, man sieht nicht einmal mehr die Augen.

Natürlich ist das hier vorgestellte Modell deutlich kleiner geraten als Damian Hirsts Haifisch, den jedermann in seiner gewaltigen natürlichen Größe sogar ohne Lesebrille betrachten und vielleicht auch irgendwie verstehen konnte. Der (übrigens nicht einmal dauerhaft) konservierte Haifisch war aber letzten Endes doch nur eine ganz normale, nach Forscherart in Formalin eingelegte Tierleiche. Das Bärtierchen hingegen musste zur Gestaltung des hier vorgestellten Modells um den Faktor 100 vergrößert und völlig neu gebaut werden. Insofern denken wir, daß sein Preis - im Vergleich zu den kolportierten 8 oder 12 Mio $ für den toten Fisch - ganz klar ein Schnäppchen markiert.



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© Text, Fotos und Filme von  Martin Mach