Ehrlich gesagt sind wir an dieser Stelle mit unserem
Latein am Ende. Das Lichtmikroskop läßt die von Bärtierchenforscher Ernst Marcus
schon 1929 postulierte Drüsenöffnung an den Zehen leider nicht mehr erkennen
und auch in der modernen Fachliteratur haben wir keine weitergehenden Untersuchungen
gefunden. Die Klebefadenstrukturen erinnern jedenfalls an einen Streifen Zahnpasta,
der am Zehenstiftende (nach Art einer Klebstoffpistole) herausgepreßt wird.
Die geradlinige Struktur legt weiterhin die Vermutung nahe, daß der Streifen im Wasser
nicht sofort zerfließt. Vielleicht löst das Bärtierchen ja die Verbindung
zum Untergrund durch Nachschieben von weiterem Klebstoff, nach dem Motto
"Was interessiert mich mein Klebstoff von gestern? Ich befreie mich jetzt einfach
durch noch mehr Klebstoff und gehe dann einfach weiter"?
Die Position der Streifen würde jedenfalls zu einer einzigen
Öffnung am Zehenende passen. Von unserem Versuch im letzten Journal her
können wir uns auch gut vorstellen, daß sich das Bärtierchen mit
einem zu guten, dünnflüssigen, unter den Haftlappen flach verteilten Klebstoffilm
selbst außer Gefecht setzen, d.h. unverrückbar fest am Sandkorn fixieren
würde. Insofern könnte ein nur punktuell wirkender, sicherlich nicht allzu fest bindender Kleber die Lösung sein.
Tja, zugegeben, alles Spekulation. Vielleicht haben unsere Leserinnen und Leser aus dem Fachpublikum
eine bessere Idee. Mailen Sie uns ganz einfach, falls Sie mehr dazu wissen oder
eigene Ideen haben! Sind die vermeintlichen Klebstoffspuren vielleicht atypisch,
womöglich nur ein Artefakt? Sie sehen schon, es ist gar nicht so einfach. |