[Titelfragment 1.1] [Titelfragment 1.2] Titelfragment 1.3]
[Titelfragment 2.1] [Titelfragment 2.2] [Titelfragment 2.3]
[Titelfragment 3.1] [Titelfragment 3.2] [Titelfragment 3.3]



Die Felswand (IV)

Mit durchaus verdientem Stolz präsentieren Mikroskopie-Amateure und Fernsehfilmer ihre Bärtierchenportraits. Schließlich haben die Winzlinge sogar so manchem Forschungsprofi schon herbe Photo-Enttäuschungen beschert!

Aus nachvollziehbaren Gründen werden jedoch grundsätzlich die größeren Individuen (und vor allem die Genera Milnesium und Macrobiotus) bevorzugt. Bei den kleinen Bärtierchen ist natürlich das Photographieren noch einen Tick schwieriger: Beim Suchen im Stereomikroskop werden sie infolge von Kleinheit, Transparenz und häufig geringerer Farbsättigung leicht übersehen. Auch das Herauspipettieren von der Petrischale und das Wiederfinden auf dem Objektträger sind schwieriger zu bewerkstelligen. Und wenn Sie das alles geschafft haben, kann es durchaus sein, dass Sie schließlich ein deutlich erkennbares "Fastnix" sehen, wie im folgenden Bild:


[ Kleines Echiniscus-Bärtierchen von der österreichischen Felswand ]

Kleines Echiniscus-Bärtierchen von der österreichischen Felswand. Rotäugig.
Körpergröße ca. 0,1 mm.

Immerhin: eine charakteristische Körperkrümmung, typisch rote Echiniscen-Augen, eine andeutungsweise erkennbare Segmentierung und ein Magen-Darm-Trakt sind zu erkennen. Aber bei einem Tier mit immerhin 8 (in Worten: acht) Beinen ist es schon ziemlich enttäuschend, wenn auf dem Photo kein einziges davon auch nur andeutungsweise zu sehen und photographieren ist! Um so mehr wird man sich freuen, wenn dann nach einigen Stunden Warten und Fokussieren wenigstens eines der bekrallten Beine vorgestreckt wird:


[ Kleines Echiniscus-Bärtierchen von der österreichischen Felswand ]

Kleines Echiniscus-Bärtierchen von der österreichischen Felswand. Rotäugig. Die feinen Stilettfedern links und rechts der Speiseröhre sind gerade noch erahnbar.
Körpergröße ca. 0,1 mm.

Ohne den klassischen "Bio-Mord" ist kaum ein weiteres anatomisches Detail zu erkennen. Höchstens vielleicht, gerade bei den kleineren Echinscen, auch mal eine schwarze Augenfarbe. Sehr häufig stellt man weiterhin fest, dass lediglich die vordersten Körperanhänge (das Paar in Position "A", direkt am Kopf) ausgebildet und die Tiere ansonsten praktisch "haarlos" sind. Lassen wir sie deshalb einfach leben, erfreuen wir uns an den Bewegungen und begnügen wir uns mit mediokren Fotos!


[ Kleines Echiniscus-Bärtierchen von der österreichischen Felswand ]

Kleines Echiniscus-Bärtierchen von der österreichischen Felswand. Schwarzäugig.
Körpergröße ca. 0,1 mm.


[ Kleines Echiniscus-Bärtierchen von der österreichischen Felswand ]

Kleines Echiniscus-Bärtierchen von der österreichischen Felswand. Schwarzäugig.
Körpergröße ca. 0,1 mm.


[ Kleines <i>Echiniscus</i>-Bärtierchen von der österreichischen Felswand ]

Kleines Echiniscus-Bärtierchen von der österreichischen Felswand. Schwarzäugig.
Körpergröße ca. 0,1 mm.


[ Kleines Echiniscus-Bärtierchen von der österreichischen Felswand ]

Kleines Echiniscus-Bärtierchen von der österreichischen Felswand. Schwarzäugig.
Körpergröße ca. 0,1 mm.


[ Kleines Echiniscus-Bärtierchen von der österreichischen Felswand ]

Kleines Echiniscus-Bärtierchen von der österreichischen Felswand. Schwarzäugig. Trotz recht aktiver Kletterpartie sind auch hier die Krallen des letzten Beinpaares praktisch nicht erkennbar (zeigen nach links). Körpergröße ca. 0,1 mm.


Wir wünschen Ihnen eine beschauliche Adventszeit. Stellen Sie sich doch einfach vor, Sie seien ein Bärtierchen und müßten deshalb fast gar nichts einkaufen!



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© Text, Fotos und Filme von  Martin Mach