Das Bärtierchen-Journal
[Titelfragment 1.1] [Titelfragment 1.2] Titelfragment 1.3]
[Titelfragment 2.1] [Titelfragment 2.2] [Titelfragment 2.3]
[Titelfragment 3.1] [Titelfragment 3.2] [Titelfragment 3.3]


Niemand ist wirklich ganz perfekt

Schon in der klassischen Bärtierchen-Literatur aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, vor allem in den Büchern des bewundernswerten Forschers Ernst Marcus finden sich gelegentliche Hinweise auf gebrochene Bärtierchen-Stilette. Im vorletzten Journal haben wir dazu ein  Bildbeispiel  gesehen.
Dieses Malheur kann bei der nächsten Häutung ausgeglichen werden, weil dann die Stilette ohnehin abgestoßen und neu gebildet werden.

Wie bei uns Menschen wird leider auch nicht jedem Bärtierchen alles perfekt in die Wiege gelegt. Aus der Literatur sind z.B. genetisch angelegte oder durch Stoffwechselstörungen verursachte Fehlbildungen an den Stiletten bekannt.
Es können jedoch, wie bei jedem höher entwickelten Lebewesen, auch andere Körperpartien betroffen sein. In der Fachliteratur haben wir zu diesem Thema bislang recht wenig Informationen gefunden. Unter dem Mikroskop begegnen wir jedoch immer wieder nicht völlig formvollendeten, jedoch beweglichen und anscheinend durchaus lebensfähigen Bärtierchen.

Ein vermutlich eher geringfüges Problem erkennen wir zum Beispiel im Fehlen einer Kralle:


[ Bärtierchen (Tardigrada), Behinderungen ]

Detail: Bärtierchen mit verkümmerter Kralle.


Einige Bärtierchen fallen durch einen deutlich unregelmäßigen Gang auf.
Sie hinken:


[ Bärtierchen (Tardigrada), Behinderungen ]

Hinkendes Bärtierchen.
Der rote Pfeil zeigt auf ein nicht vollständig entwickeltes Bein.

Dunkelfeldaufnahme.


Bei etwas stärkerer Vergrößerung erkennen wir die Ursache genauer. Eines der Beine ist verkürzt und trägt überhaupt keine Krallen. Das Bein endet in Form eines abgerundeten Stumpfes:


[ Bärtierchen (Tardigrada), Behinderungen ]

Hinkendes Bärtierchen mit unvollständig ausgebildetem Bein. Detailaufnahme.


[ Bärtierchen (Tardigrada), Behinderungen ]

Hinkendes Bärtierchen mit unvollständig ausgebildetem Bein. Detailaufnahme bei hoher Vergrößerung.


Aber das Leben geht - manchmal - eben doch irgendwie weiter, auch wenn es vielleicht nicht immer so unbeschwert ist wie bei den Normalos:


[ Bärtierchen (Tardigrada), Behinderungen ]

Bärtierchen:
Nicht voll entwickeltes Bein, aber trotzdem gefüllter Magen.



Hauptseite



© Text und Fotos von  Martin Mach