Wie sattsam bekannt, fühlten sich die Biologen im gesamten 20. Jahrhundert von den
reduzierend mathematisch-physikalisch quantifizierenden Nachbar-Wissenschaften bedroht, unter stetem Rechtfertigungsdruck.
Nicht zuletzt hierin liegt wohl der tiefere Grund für die vielen, geradezu überbordenden Zahlentabellen mit Bärtierchenfilamentlängen,
mit manchmal übergenau spezifizierten Körperlängen, liebevoll ausgearbeiteten statistischen Betrachtungen der anatomischen Proportionen usw.
Wie anders sollte man mit dem biologischen Chaos auch klarkommen? Ernst Marcus, ein Gigant unter den Bärtierchenforschern, beschrieb
das Macrobiotus hufelandi-Ei wie folgt: "Der Durchmesser der kugeligen Eier beträgt ohne Ausschüsse 72 - 90 µm,
die Ausschüsse sind 3 - 10 µm lang [...] am Eirand zählt man in einer Ebene etwa 19 - 27 Ausschüsse".
Die Größenangaben von Ernst Marcus sind, wie wir sehen, schon mal sehr hilfreich und sie passen auch. Zusätzlich können wir auf der Basis seiner
Beschreibung nun an unserem obigen Ei natürlich auch die seitlich sichtbaren Ausschüsse nachzählen.
Egal wie wir dabei vorgehen, wir werden dabei leider immer deutlich mehr als 30 finden. So ist sie, diese Natur, kümmert sich nur unzureichend um
unsere berechtigten wissenschaftlichen Präzisonwünsche.
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