Das chinesische TWX-1 Kompaktmikroskop (IV) Im letzten Journal haben wir gezeigt, daß das 45x/N.A. 0,63 Objektiv des TWX-1
die Felderung der Testdiatomee Pleurosigma angulatum problemlos auflöst.
Es kann in diesem Objektivklassenbereich deshalb ohne Zweifel mit handelsüblichen,
wesentlich größeren Kursmikroskopen gleichziehen. |
Die Testdiatomee Navicula lyra, mit dem 90er Ölimmersionsobjektiv des TWX-1 betrachtet. Kamera: Nikon Coolpix 995 und Ebay-"CP"-Adapter. |
Die Punkte der Navicula lyra würde man allerdings auch schon mit dem 45er
Objektiv erkennen, sie sind insofern weder Herausforderung noch Test für ein Ölimmersionsobjektiv. |
Die Testdiatomee Frustulia rhomboides, mit dem 90er Ölimmersionsobjektiv des TWX-1 betrachtet. Kamera: Nikon Coolpix 995 und Ebay-"CP"-Adapter. |
Die schwierigste aller Testdiatomeen ist, wie bereits im letzten Journal mitgeteilt,
ein äußerst blasses Wesen namens Amphipleura pellucida. Hier greift so mancher
weißbekittelte Wissenschaftler sorgenvoll-notgedrungen zum 100x/N.A. 1,40 Apochromaten, d.h. dem
bestauflösenden, käuflichen Ölimmersionsobjektiv, ölt den Kondensor an Ober- und Unterseite,
setzt Farbfilter und spezielle Kondensoren ein usw. - ein ziemlicher Aufwand, nur um die Streifung dieser Diatomee sichtbar zu machen. |
Die Testdiatomee Amphipleura pellucida, mit dem 90er Ölimmersionsobjektiv des TWX-1 betrachtet. Nicht immergierter Kondensor (d.h. Immersionsöl nur oben auf dem Objektträger), LED Weißlicht, keinerlei Spezialfilter. Kamera: Nikon Coolpix 995 und Ebay-"CP"-Adapter. |
Das TWX-1 dürfte demnach, auch was die optische Qualität anbelangt, zu den weltbesten Exkursionsmikroskopen zählen. |
Was wohl die Kollegen in unserem Entwicklungslabor so treiben? Angeblich arbeiten sie ja an einer Art Bärtierchendetektor, einem "Echiniscen-Finder", mit dem man direkt vor Ort (!) auf trockenem Moos die Bärtierchen nachweisen können soll. Dank der finanziellen Unterstützung durch einen großen internationalen Fernsehsender verfügt das Entwicklungslabor des Bärtierchen-Journals jetzt ja über deutlich mehr Geld als früher. Was die wohl damit anstellen? Wir haben mal heimlich durch die Tür geschaut und schnell ein Foto erzittert: |
Ist er das, links oder rechts, der geheimnisvolle "Echiniscen-Finder"? Wir wissen es leider nicht so genau. |
Der Schleier um die merkwürdigen Gerätschaften wird, so hoffen wir jedenfalls, wohl bald gelüftet werden. Auf alle Fälle haben wir schon mal eine Detailvergrößerung von unserem erspitzelten Bild angefertigt: |
Detailaufnahme vom Monitorbild des oben links gezeigten Geräts. Der Pfeil zeigt auf ein irgendwie merkwürdig gefärbtes Echiniscen-"Tönnchen". |
Was könnte da wohl Besonderes auf dem Bildschirm sein? Zunächst einmal ist dort,
wenn auch ein wenig unscharf, anscheinend ein ganz normales Echiniscen-"Tönnchen" zu sehen, inmitten des üblichen Moosdschungels,
wenn auch auf dem Kopf stehend, aber doch einigermaßen deutlich erkennbar. |
© Text, Fotos und Filme von Martin Mach |