Unsere Taxonomie-Serie - in Kooperation
mit Dr. Rolf Schuster** |
Abb. 1: Totalportrait eines Minibiotus intermedius. Hellfeld. Alle in diese Folge gezeigten Mikrofotos zeigen Dauerpäparate aus der Sammlung von Dr. Rolf Schuster. |
Minibiotus intermedius wurde erstmals von dem Zoologen und Sozialdarwinisten Ludwig Plate [Wikipedia]
1888 beschrieben. Die von ihm untersuchten Exemplare stammten aus Chile und aus der Umgebung von Marburg,
wo er sich habilitierte. |
Abb. 2: Vergrößertes Detail aus Abb. 1. Zu sehen sind ein, in erster Näherung kugelförmiger, leicht oval erscheinender Kaumagen mit zahlreichen, sehr feinen, radial angeordneten Muskelfasern, sowie die jeweils in Dreierreihe angeordneten, erbsenförmigen Makroplakoide. Links an die Makroplakoide anschließend sind die winzigen, sogenannten Mikroplakoide, gerade noch erkennbar. |
Für eine optimale Detailauflösung des Kaumagens mussten wir bei maximalen Objektivaperturen arbeiten, das Weißlicht der Mikroskopbeleuchtung filtern und anschließend, nach S/W-Konvertierung des Bildes, noch ein wenig am Kontrast feilen. Auf diese Weise geben sich die Makroplakoide noch klarer als separate anatomische Elemente zu erkennen: |
Abb. 3: Aufnahme wie in Abb. 1 und 2, jedoch mit Hilfe eines strikten Grünfilters (und zusätzliche S/W-Konvertierung) noch etwas klarer aufgelöst. Man beachte auch die, bei dieser Art besonders großen, Augenflecke. |
Die starre Mundröhre erscheint in der Draufsicht gerade und in der Seitenansicht (Abb. 4) gekrümmt. |
Abb. 4: In der Seitenansicht wird erkennbar, dass die Mundröhre sich bauchseitig, zur Mundöffnung hin, stark einkrümmt. |
Die Klauen sind sehr klein (Abb. 5 und Abb. 6), zeigen im Lichtmikroskop nur bei höchster Auflösung (mittels Ölimmersion und Schräglicht) etwas mehr Detail. |
Abb. 5: Nahaufnahme eines Vorderbein-Krallenpaars. Außen- und Innenkralle sind - wie alle Krallen bei Minibiotus intermedius - in etwa gleich groß. |
Abb. 6: Viertes Beinpaar von Minibiotus intermedius, ventrale Perspektive. Am im Bild rechten Bein ist die arttypische, symmetrische Gleichartigkeit der verhältnismäßig kleinen Krallen zu erkennen. Die Kralle links außen ist um ca. 90° verdreht, demonstriert somit das, je nach Orientierung unter dem Mikroskop unterschiedliche Aussehen derartiger Krallen. |
Die Eier sind mit sogenannten Ausschüssen versehen und werden frei abgelegt. Minibiotus intermedius findet man häufig, zumeist in Boden- und Rindenmoosen. |
Anmerkungen und Literatur |
© Text, Fotos und Filme von Martin Mach |